Herbstwanderung der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn
Regnete es noch kurz vor der Startzeit, hörte es pünktlich auf und der Regen fing erst wieder an, als die Wandergruppe gerade wieder daheim angekommen war. Hatten noch wegen des erwarteten Regens telefonisch mehrere Personen ihre Teilnahme abgesagt, waren doch sieben bereit zur Herbstwanderung der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn am 22. Oktober 2023 unter der Leitung von Alfred Franz. Diese führte in den südlichen Teil der Gemarkung Usenborn. Schwerpunkte der Wanderung waren wieder geologische und geschichtliche Aspekte. Am Streuobstgehölz Buchwald vorbei ging es zunächst zu den Brodwiesen, dem Junkertsborn und den Amphibienteichen in der Steinbach. Vorbei an der Wüstung Steinbach und historischen Grenzsteinen des ehemaligen Usenborner Hutwaldes führte der Weg zur Sandkaute, also der Kaolinsandgrube. Diese ist wieder weitgehend verbuscht, sodass die Steilwände kaum zu sehen sind. Nächstes Ziel war die Schauwand im Bergheimer Steinbruch, zu deren Besuch Alfred Franz die Genehmigung bei der Betreiberfirma eingeholt hatte. Die einzelnen Schichten der Schauwand wurden von dem Wanderführer erläutert und auch mittels Abbildungen erklärt. Vor dem Steinbruch warteten noch zwei weitere Personen auf die Wandergruppe, um die Schauwand besuchen zu können.
Der Rückweg nach Usenborn führte durch die ehemalige Waldgemarkung Betten. Etwas problematisch war die Wegführung über die alte Bettenbrücke, denn dieser Weg wird nicht mehr benutzt, ist für Fahrzeuge gesperrt und mittlerweile an zwei Stellen vollkommen verbuscht und zugewachsen. Mit gegenseitiger Hilfe erreichten die Wandernden die Straße zwischen Bergheim und Gelnhaar. Durch eine Erosionsschlucht ging es entlang eines tief eingeschnittenen Kerbtales vorbei an den Basalt-Blockhalden unterhalb des Sohlfeldes zur Platte und zum Rastplatz am Funkmast. Nach dem Genuss einer kurzen Ruhepause und der schönen Aussicht ging es den letzten Kilometer zurück zum Ausgangspunkt in der Dorfmitte.
Fotos von Wolfgang Raithel
Zum Treffpunkt um 11.00 Uhr fanden sich 10 Wanderinnen und Wanderer bei der ehemaligen Milchsammelstelle ein, die Alfred Franz herzlich zur diesjährigen Herbstwanderung begrüßte. Der Geoparkführer Franz führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu vielen von der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn e. V. betreuten Grundstücken.
Es wurde zunächst die Schleife des interkommunalen NABU-Wanderwegs erwandert, hier konnte man einen Blick auf die Wiese am Sportplatz werfen, danach ging es weiter zu den Teichen in der Steinbach und zum Streuobstgelände im Buchwald. Nun folgte die Gruppe der Ausschilderung des NABU-Wanderweges bis zum Steinbruch Hohe Linde. Von dort aus ging es nun noch zum Krebsgrund und den Grundäckerwiesen.
Bei schönstem Wetter konnten die Wandernden von Alfred Franz sehr viel Wissenswertes über die Grundstücke erfahren. Es wurde jedem klar, dass es hier im Herbst und Winter noch viel zu tun gibt, deshalb auch hier noch einmal der Hinweis auf den nächsten Arbeitseinsatz am 23.10.2021, siehe weitere Herbsteinsätze.
Pünktlich zum Beginn der Wanderung hatte es aufgehört zu regnen, als der Natur- und Geoparkführer Alfred Franz die 16 Gäste zur Herbstwanderung der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn begrüßen konnte. Die Wanderung stand unter dem Motto „Landschaft verändert sich“ und so war es naheliegend, gleich zu Beginn den sich seit mehreren Jahrzehnten verändernden Wasserhaushalt am Beispiel des Brunnenbaches zu thematisieren, denn dieser ist seit vielen Jahren nur noch ein spärliches Rinnsal, was nicht nur an den fehlenden Niederschlägen liegt. Bachbettbegradigungen und zu intensive Grundwasserentnahmen im Vogelsberg haben hierzu einen erheblichen Beitrag geleistet.
Zunächst am Brandweiher vorbei und am Brunnenbach entlang führte der Weg nun bergauf zum Schönberg, wo die historische Linke Nidderstraße, im Volksmund auch Frankfurter Straße genannt, mit ihren noch gut sichtbaren alten Fahrrinnen erreicht wurde. Kurze Zeit später war die Gruppe an der Schwedeneiche, so benannt, weil hier während des Dreißigjährigen Krieges ein Schwedenheer lagerte.
Die Route führte nun zum ehemaligen Dorf Schönberg, welches seit mehr als 400 Jahren nicht mehr existiert und dessen Bewohner, die meist auf Kirchenland der Usenborner St. Laurentius-Kirche lebten, nahezu alle nach Usenborn gezogen waren. In diesem Bereich machte Alfred Franz die Wandergruppe auch auf historische Grenzen und spezielle Verwitterungsformen des Basalts aufmerksam. Besondere Aufmerksamkeit schenke er den Veränderungen im Wald, der sich hier durch natürliche Sukzession nach der völligen Zerstörung durch die Februarstürme 1990 (Vivian und Wiebke) gebildet hat.
Zurück zur Frankfurter Straße, vorbei an zwei Bunkern aus der Zeit des Kalten Krieges und weiteren historischen Grenzabschnitten führte die dreieinhalbstündige Wanderung zurück zum Dorfbrunnen nach Usenborn.
Ein Dankeschön an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihr Verhalten im Sinne der Corona-Abstandsregeln.
Herbstwanderung „Auf den Spuren der Köhler und Bergleute“ am 6. Oktober 2019
Zur Herbstwanderung der Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn, die unter dem Motto „Auf den Spuren der Köhler und Bergleute“ stand, waren trotz vorhergesagtem Regenwetter 17
Wanderfreudige erschienen, um mit dem Geo- und Naturparkführer Alfred Franz die schöne Natur um Usenborn zu erwandern und auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit zu gehen, welche die einst am
Südrand des Vogelsberges tätigen Köhler und Bergleute hinterlassen hatten. Zunächst aber erfuhren die ortsfremden Gäste einiges über das Dorf Usenborn, bevor die Gruppe zum höchsten Punkt der
Wanderung, der Hohen Linde, aufstieg. Zwischendurch gab es ortsbezogen immer wieder kurze Erläuterungen zur Natur- und Kulturgeschichte. Trotz starker Bewölkung und schlechterem Fernblick sah man
von diesem schönen Aussichtspunkt an der Jahrhunderte alten Linde in der Ferne die Frankfurter Skyline und die Silhouette des Taunus.
Weiter führte der Weg vorbei an historischen Grenzsteinen zum Waldbezirk Reimertsholz mit seinen vielen Spuren aus vergangenen Zeiten. Hier erreichte die Gruppe das Köhlerkreuz, ein Gedenkstein
für den Köhler Engel und seinen siebenjährigen Sohn, die 1786 an dieser Stelle verbrannten. Alfred Franz machte auf viele gut erhaltene Meilerplätze aufmerksam. Auf diesen – auch Kohlplatten
genannten – eingegebneten kreisrunden Flächen bauten die Köhler bis vor ca. 200 Jahren ihre Kohlemeiler auf, um Holzkohle für die Eisengewinnung am damals noch zu Usenborn gehörenden Eisenhammer
in der Nähe des heutigen hirzenhainer Schwimmbades zu erzeugen.
Nicht weit vom Köhlerkreuz entfernt konnte die Wandergruppe die Spuren der Bergleute sehen, – viele trichterförmige Mulden, bergmännisch auch Pingen genannt. Hier bauten die in Steinberg lebenden
und meist aus dem Harz und Kärnten stammenden Bergleute in tiefen Schächten Eisenerz für die Verhüttung am Eisenhammer ab. Die Schächte haben sich im Laufe der Jahrhunderte verfüllt und übrig
geblieben sind die noch gut erkennbaren Pingen. Mit Hilfe von historischen Karten und Abbildungen erläuterte der Wanderführer die geschichtlichen Zusammenhänge in der Region und die
Arbeitsabläufe beim Köhlerhandwerk und dem Bergbau.
Immer wieder angesprochen wurden auch naturkundliche Aspekte. Der Rückweg führte die Gruppe entlang des Oberlaufes des Brunnenbachs zu den im vergangenen Jahr neu gestalteten Feuchtbiotopen im
Krebsgrund und auf den Grundäckerwiesen. Die Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn betreut eine Vielzahl von Biotopen und leistet in besonderem Maße einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz, aber
auch zur naturnahen Gestaltung der Landschaft im Bereich der Gemarkung Usenborn.
Der mittlerweile eingesetzte Regen lies die Wandergruppe den Rückweg zum Dorf etwas schneller gestalten. Trotz verregneter letzter Stunde war es wieder eine schöne Herbstwanderung, bei der die
Teilnehmer/innen vieles zur Kultur- und Naturgeschichte des südlichen Vogelsbergraumes erfahren konnten. Pünktlich nach vier Stunden war die Gruppe wieder am Startpunkt, dem Dorfbrunnen in
Usenborn, angekommen.
Auch im kommenden Jahr wird die Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn wieder mehrere Wanderungen anbieten, bei denen der Naturschutz sowie die Natur- und Kulturgeschichte unserer Region
Themenschwerpunkte sein werden.
Die gesamte Wanderstrecke betrug ca. 8,7 Kilometer.
Über den folgenden Link kann die vorgesehene Wanderroute im Internet eingesehen werden: http://www.gmap-pedometer.com/?r=7311797
Auf den Spuren der
Köhler und Bergleute
Die NABU-Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn freute sich über die rege Beteiligung.
Die NABU-Gruppe Usenborn hatte zu ihrer Herbstwanderung unter dem Motto „Auf den Spuren der Köhler und Bergleute“ eingeladen. Bei wunderbarem Herbstwetter waren dreißig Wanderfreudige auch aus benachbarten Kreisen gekommen, um mit Alfred Franz die schöne Natur um Usenborn zu erwandern und auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit zu gehen, welche die einst am Südrand des Vogelsberges tätigen Köhler und Bergleute hinterlassen hatten. Natürlich wurden auch Biotope besucht und angesprochen, welche von der NABU-Gruppe Usenborn betreut werden und in denen besonders aktive Vereinsmitglieder viel Arbeit in ihrer Freizeit leisten. Dies sind insbesondere ein ehemaliger Steinbruch und Amphibienteiche. Da Manfred Reitz als einer der besonders Aktiven der NABU-Gruppe auch mitwanderte, wurde er von Alfred Franz gebeten, jeweils über die Arbeiten an den Biotopen zu berichten. So konnten die Gäste auch etwas über Aktivitäten der Naturschutzgruppe erfahren.
Leider musste die Gruppe auch feststellen, dass vermutlich ein Landwirt einen historischen Grenzstein aus dem Jahr 1699 vollständig zerstört hat, obgleich dieser deutlich sichtbar am Wiesenrand unweit der Straße zwischen Gelnhaar und Hirzenhain stand.
Nach etwas mehr als fünf Stunden fand diese Wanderung einen wunderbaren Ausklang in freier Natur am Vereinsheim der NABU-Gruppe. Die beiden Vorsitzenden Petra Graw und Nicola Groth hatten für Getränke, eine herzhafte Suppe sowie Kaffee und Kuchen gesorgt.
Zum Treffpunkt am „Vogelnest“ kamen 20 Interessierte. Dort begrüßte Manfred Reitz die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und besonders die Führer der Wanderung, Karl-Friedrich Michl, Geograph, und Jens Müller, Forstwirtschaftsmeister beim staatlichen Forstamt in Nidda.
Erster Anlaufpunkt waren die Bunker auf der Höhe zwischen Usenborn und Lißberg. Dort gab es die Möglichkeit, einen Blick in das Innere eines der beiden Munitionsbunker zu werfen. Hier wurde in den 70er Jahren Munition der US-Armee gelagert, die bei einem Angriff des Ostblocks zur Sprengung der Straßen genutzt werden sollte. Heute befinden sich die Bunker im Besitz des Forstamtes. Ganz in der Nähe der Bunker befindet sich die Grenze zwischen staatlichem und fürstlich-stolbergischem Wald. Jens Müller erläuterte hier den Unterschied zwischen den Zertifikaten PEFC und FSC. So war der staatliche Wald bisher nur PEFC-zertifiziert und ist erst seit kurzem FSC-zertifiziert. Das FSC-Siegel hat weitaus strengere Vorgaben und wird von internationalen Vereinen vergeben. Naturschutzverbände, Gewerkschaften, Waldbesitzer und Fabriken sind dort vertreten, so Müller.
Die Wanderung führte weiter zur Haingrundswiese. Im Waldbereich östlich der Haingrundswiese ist im Regionalplan Südhessen eine Windkraftvorrangfläche vorgesehen. Über die Probleme der Windkraftanlagen wurde ausgiebig diskutiert. An der Bingottswiese wurde der von der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" neu gebauten Teich besichtigt und die ökologische Bedeutung von Waldwiesen und Tümpeln im Wald als Trittsteine für Tiere und Pflanzen erläutert. Karl-Friedrich Michl betonte den großen Nutzen solcher Gewässer im Wald, wenn sie an sonnigen Plätzen gebaut werden und nicht nur im Schatten der Bäume liegen. Vor allem Amphibien, ebenso Insekten und in ihrem Gefolge Fledermäuse und Vögel finden hier ihren Lebensraum. Auch für den Schwarzstorch sind solche Teiche als Nahrungsteiche ein wertvoller Lebensraum.
Beim Stopp an der Krömelbachhütte war Zeit zu rasten und die mitgebrachte Rucksackverpflegung einzunehmen. Dann ging es in den Gemarkungsbereich „Krombach“ in der Usenborner Gemarkung. Im Bereich Krombach und Krömelbach in der Gemarkung Lißberg lag eine alte Siedlung, die im 15. Jahrhundert verlassen wurde. Um Usenborn gab es mehrere dieser sogenannten Wüstungen, deren damalige Flächen an Usenborn fielen, was auch die große Gemarkung erklärt, erläuterte Michl. Ein Stück weiter beginnt der Markwald. Dieser wurde gegründet als „Entschädigung“ für geleistete Frondienste der Usenborner Einwohner, so Michl. Über Hardtwald und Usenborner Sportplatz ging es dann, begleitet von Erläuterungen von Jens Müller zur Waldwirtschaft, zurück.
Zum Abschluss der Wanderung waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, eine schöne und vor allem informative Wanderung erlebt zu haben.
Fortsetzung der Herbstwanderung aus dem letzten Jahr fand am 9. Oktober wieder mit Alfred Franz statt.
Die Wanderung unter der Leitung von Alfred Franz führte in den westlichen Teil der Gemarkung Usenborn im Bereich der Gemarkungsgrenzen zu Lißberg und Bergheim. Sie bildete die Fortsetzung der Herbstwanderung des vergangenen Jahres. Natur und Geschichte standen wieder im Mittelpunkt dieser dreieinhalbstündigen und 6,5 Kilometer langen Wanderung.
Um 9:00 Uhr hatten sich am Vereinsheim "Vogelnest" 18 Teilnehmer, darunter 2 Kinder, bei angenehmem Herbstwetter eingefunden. Über den "Totenweg" führte die Route zunächst zur linken Nidderstraße, im Volksmund auch Frankfurter Straße genannt. Hier gab es Erläuterungen zur Bedeutung dieser historischen Straße und zu Veränderungen des Landschaftsbildes als Folge von Veränderungen in der Sozialstruktur der Dorfbevölkerung. Franz zeigte der Wandergruppe auch den noch im Wald erkennbaren ehemaligen Verlauf der Straße zwischen Usenborn und Ortenberg sowie die noch erhaltene Furt durch den Krombach. Weiter führte der Weg zu Grenzabschnitten, deren historische Bedeutung auch mittels Anschauungsmaterial erklärt wurde. So erfuhren die Teilnehmer, wie früher Grenzsteine gesetzt wurde.
Die zwei jüngsten Teilnehmerinnen, Lisa Marie und Magdalena, wurden von Alfred Franz zu seinen Assistentinnen erklärt. Sie hatten die Aufgabe, mit Hilfe von Spurenkarten die Grenz-steine am Wegesrand zu suchen und waren mit großem Eifer dabei. An den Grenzsteinen konnte die Gruppe einiges über die Steine und die Geschichte der ehemaligen Grafschaften erfahren. Anhand einer mittelalterlichen Zeichnung wurde verdeutlicht, dass bei den immer wiederkehrenden Grenzbegehungen den Jugendlichen der Grenzverlauf "eingebleut" wurde, indem sie sich über die Grenzstein beugen mussten und mit einem Stock geschlagen wurden. Auf dem Rückweg durch den Markwald wurden dessen Entstehung und Nutzung erläutert.
Um 12:30 Uhr kehrte die Gruppe mit neuen Erkenntnissen zur Landschafts- und Dorfgeschichte zum "Vogelnest" zurück, wo sie sich mit einem rustikalen Frühstück stärken konnte.
Herbstwanderung mit NABU Usenborn
Wanderung der NABU Natur- und Vogelschutzgruppe Usenborn e. V. am 11. Oktober 2015 unter der Leitung von Alfred Franz in den nordwestlichen Gemarkungsteil.
Um 9 Uhr hatten sich bei sehr schönem Wetter 22 Wanderfreunde am Vogelnest eingefunden, um etwas über die Veränderungen des Landschaftsbildes zu erfahren und diese vor Ort wahrzunehmen, denn diese Wanderung stand unter dem Motto „Landschaft verändert sich“. Franz erläuterte zunächst mögliche Ursachen der Veränderung von Landschaften. Neben natürlichen Ursachen ist es besonders der Mensch, der die Landschaft im Verlauf der letzten Jahrtausende gestaltet hat. In den letzten Jahrzehnten hat aber der Mensch als Folge von sozioökonomischen Veränderungen in der Gesellschaft das Gesicht der Gemarkung erheblich umgestaltet. War es zunächst um das Jahr 1960 die Flurbereinigung, so waren es in den letzten Jahrzehnten die Veränderung der Berufe und Einkommensverhältnisse der ländlichen Bevölkerung sowie die Strukturveränderungen in der Landwirtschaft, welche das Landschaftsbild verändert haben.
Über den Totenweg führte die Wanderung zunächst zum Gipfelkreuz auf dem Scharberg. Die gute Aussicht ermöglichte es, die vielen Veränderungen in Form von Rodungs- und Wiederaufforstungsflächen, natürlichen Sukzessionsflächen, Umgestaltungen des Feldwegenetzes, Ausbreitung von Feldgehölzen und die Umwandlung von Ackerland in Wiesen zu erkennen.
Über die historische linke Nidderstraße, im Volksmund auch Frankfurter Straße genannt, ging es weiter zur Schwedeneiche, einem ehemaligen Schwedenlager während des 30-jährigen Krieges, und zur Wüstung des ehemaligen Dorfes Schönberg. An Oberflächenformen sind noch alte Wegführungen in dieser ehemaligen Siedlungsfläche zu erkennen. Auf dem Weg zu den Bunkern, wo sich die Gruppe mit Kaffee von Inge Reitz aufwärmen konnte, waren einige historische Grenzsteine zu sehen, deren Bedeutung von Alfred Franz erläutert wurde.
Wieder ein Stück der linken Nidderstraße folgend und auf einem Teilstück des Grenzweges zwischen den ehemaligen Grafschaften Stolberg und Hessen ging die Gruppe zur Ochsenweide, wo sie ein verbuschtes Feuchtbiotop passierte und zum ehemaligen Gänsweiher kam, der einst Lebensraum vieler Amphibien war und leider während der Flurbereinigung zugeschoben wurde. Über den Totenweg ging es zurück zum Vogelnest, wo sich die Gruppe zum Abschluss der Wanderung mit Wurst und Getränken stärken konnte.
Herbstwanderung mit NABU Usenborn
Grenzwanderung am 12.10.2014 mit Alfred Franz in den
nordöstlichen Gemarkungsteil von Usenborn
Der Regen der vergangenen Tage hatte sich gelegt und der Morgen zeigte sich schon wolkenlos. Leider war der Nebel so dicht, als die Gruppe (25 Personen) sich auf den Weg
machte, dass die sonst schönen Ausblicke auf das Dorf und das Brunnenbachtal durch die dichten, grauen Nebelfelder verdeckt waren. So begannen auch die sehr interessanten Ausführungen von Alfred
Franz mit den Worten „Hier gibt es einen wunderschönen Blick zum Dorf, aber leider sehen wir nichts“ oder „Hier wären die Feldgehölzinseln und die Windschutzstreifen zu sehen, wenn es keinen
Nebel gäbe“.
Am Totenweg erfuhren die Teilnehmer, dass die Bewohner aus Schönberg und Gelnhaar ihre Toten in sog. Ausland, also einer anderen Grafschaft beerdigen mussten, auch mussten die Kinder im Ausland
zur Schule in Usenborn gehen. Am 1930 erbauten Wasserwerk und den Feldgehölzinseln ging es zum aufgelassenen Steinbruch an der Hohen Linde, ein ehemaliges Naturdenkmal, das durch mehrere
Blitzeinschläge beschädigt wurde. Stillgelegte Steinbrüche machen durch ihre besonderen Eigenschaften das Landschaftsmosaik noch vielfältiger und bieten oft bedrohten Pflanzen- und Tierarten
Lebensraum. Vor allem finden hier Insekten und Reptilien ein Zuhause. Auf den trockenen Standorten gedeihen nur robuste Pflanzen, die sich als Rohbodensiedler in ihrer Form und Größe dem
Untergrund anpassen, so Franz.
Weiter ging es an der Steinberger Exklave vorbei zu der ehemaligen Grenze zwischen den
Grafschaften Stolberg, Isenburg-Birstein und Hanau-Münzenberg, diese Grenze ist nicht nur ehemalige Hoheitsgrenze, sondern auch Gemarkungsgrenze zwischen Usenborn und Gelnhaar bzw. Usenborn und
Wenings, wie die Wanderer erfuhren. Am Köhlerkreuz, einem Gedenkstein, und etlichen Spuren des Köhlerhandwerks und der Waldschmieden vorbei, führte die Wanderung zu einem der besterhaltensten
Meilerplätze. Über die Linke Nidderstraße, im Volksmund auch Frankfurter Straße genannt, auf den Höhenrücken links der Nidder verlaufend, ging es weiter zum Hofgut Luisenlust, um 1700 erbaut und
ist eine ehemalige Relaisstation an der linken Nidderstraße; die Reisenden vergangener Jahrhunderte konnten im Gasthof übernachten und zudem gab es die Möglichkeit des Gespannwechsels. Bis in die
Mitte des 19. Jahrhunderts werden Übernachtungen von Reisenden registriert. Der Neuhof ist mit 356,8 m ü.NN. der höchste Punkt in der Usenborner Gemarkung. So langsam löste sich der Nebel auf und
die Wandergruppe wurde von den Sonnenstrahlen erwärmt und eine weite Sicht wurde freigegeben. Ein letzter Stopp mit Erläuterungen erfolgte an der Schwedeneiche, eine über 400 Jahre alte Eiche, wo
1638 während des 30-jährigen Krieges Schwedenheere gelagert haben, als diese über beide Nidderstraßen zogen.
Einen gemütlichen Abschluss fand die Wanderung im „Vogelnest“, dem Vereinsheim von NABU Usenborn, mit gegrillten Würstchen und Getränken.
Herbstwanderung
am 25.09.2011
Die Herbstwanderung führte die Teilnehmer übers Betten zum Schwarzenborn, den Wilden Häusern und zur Kaolinsandgrube. Alfred Franz, Manfred Reitz und Karl-Friedrich Michl vermittelten unterwegs den 26 Wanderern viel Wissenswertes.